Wer kleine und persönliche Gigs bevorzugt
oder einfach eine etwas weniger bekannte Band sehen will, sollte sich das
Programm der Theaterfabrik (Abb. 2, rechte Seite) ansehen. Sie steht auf dem
Optimolgelände nahe dem Ostbahnhof.
In der Halle selbst finden um die 1.000
Menschen Platz. Im dazugehörigen Club, der für Afterpartys und klei- ne
Konzerte genutzt wird, etwa 300. Hier arbeitet Gregor als Licht- und Tontechniker
in Ausbildung. Ihm passiert es öfter, dass er die Bands, die auf dem Programm
stehen zunächst gar nicht kennt: „Hier in der Theaterfabrik ist es ganz oft so,
dass kleinere Bands spielen, die aber durchaus ein riesengroßes musikalisches
Potential haben.“
Info: Der Name der Theaterfabrik wurde von einer
legendären Konzerthalle in Unterföhring übernommen, die es von 1983 bis 1992
gab. Dort fand seit 1985 das „International Rock ́n ́Roll/Rockability Meeting“
statt, es gab jeden Freitag die Clubnacht „disco orange“ und auch einige
Konzertmitschnitte berühmter Bands wurden dort aufgenommen. Damals rockten hier
die Red Hot Chilli Peppers, Nick Cave und Snap die Bühne. Die heutige Theaterfabrik
existiert unter dem Namen erst seit 2009. Wer dort einen Blick hinter die
Kulissen werfen will, kann dies am 23.01. um 19:00 Uhr auf „M1“ tun. Wir haben
für euch einen Tag in der Halle dokumentiert und zeigen euch exklusiv, was
alles hinter dem eigentlichen Konzertevent steckt.
Abb. 2: Konzertplakate an der Außenwand der
Theaterfabrik kündigen zukünftige Gigs an
Gerade für Fans alternativer Musik
empfehlen wir das Backstage, wo seit über 20 Jahren regelmäßig Konzerte und
Partys stattfinden. Aber auch Hip Hop und Rap kommen nicht zu kurz: zu Beginn
seiner Karriere hatte Eminem hier seinen ersten Deutschlandauftritt. Ein
ähnliches Angebot findet ihr in der Tonhalle, die zwischen den Clubs der
Kultfabrik liegt. Hier spielten schon Fall out Boy und Fettes Brot.
Ein besonders breites Spektrum an Musik wird
in den Muffatwerken geboten. Hier gibt es keine Grenzen, was Musikrichtung oder
Veranstaltungsart angeht und man ist sehr stolz auf das vielseitige Programm.
Auch Festivals finden hier gerne ein- mal statt, zumal die Muffatwerke direkt
an der Isar liegen und mit einem gemütlichen Bier- garten ausgestattet sind.
Das alte Heizkraftwerk steht mittlerweile unter Denkmalschutz und wird vom
Kulturreferat München unterstützt.
CLUBS & BARS MIT LIVEMUSIK
Noch intimer wird es in den Münchner Clubs
und Bars, die Livemusik anbieten. Dazu gehören das Strom (ein kleiner Club in
der Lindwurmstraße, wo schon The 1975 auftraten) und bis vor Kurzem das Atomic
Café, das Ende 2014 zum Entsetzen vieler Fans schließen musste. Über das
Verschwinden von Konzertlocations in München sind sich viele in der Branche
einig. „Ich vermisse die Elserhalle ein bisschen, ganz ehrlich gesagt.“ meint
Stage Hand und Gitarrist Markus. „Konzerte gibt es genug, aber Hallen gibt es,
wenn es so weiter geht, irgendwann mal zu wenig.“
Die längste Tradition der Livemusik hat in
München wohl das Mariandl in der Goethestraße. Je nach Wochentag bietet es eine
Reihe Konzerte unterschiedlichster Musikrichtungen. Aber auch das Milla
begeistert gerade das junge Publikum. Es ist klein und gemütlich und ein echter
Geheimtipp für Musikbegeisterte, die sich gerne auch mal etwas anderes, als
immer nur die selben 10 Radiohits anhören.
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